Sonntag, 16. Oktober 2016

November 2017: Intensivkurs „Aggressionsabbau durch Harmonie und Verständigung“

Video von der ersten Einheit

Es gibt mittlerweile auch sehr schönen Aufnahmen von beiden Begegnungstagen. Die Hunde des letzten Kurses haben darin schöne Fortschritte gemacht und z.B. aggressive Reaktionen gegenüber entgegen kommenden Menschen (das war der Fokus des letzten Kurses) weitestgehend abgebaut. Das Videomaterial muss allerdings erst noch bearbeitet und von den Teilnehmern freigegeben werden.



Kurzbeschreibung

Die wenigsten Fälle sind hoffnungslos.
Umfang: zwei Übungstage und zwei Begegnungstage jeweils  a 2-5 Stunden an Samstagen und Sonntagen; die Übungseinheiten sind durch mehrere Termine flexibel buchbar.

In zwei separaten Einheiten und sehr kleinen Gruppen von 3-4 Teilnehmern üben wir zunächst in Einheit 1 mehrere Techniken ein, um Harmonie und anschließend eine bessere Verständigung zwischen Dir und Deinem Hund in entspannten als auch in kritischen Situationen zu erzeugen. Wir gehen in Einheit 2 der Motivation Deines Hundes für sein Verhalten auf den Grund und wählen passende Maßnahmen für Deine souveräne Reaktion bei Begegnungen, die wir dann einüben.

An zwei im zeitlichen Abstand folgenden Begegnungstagen üben alle teilnehmenden Gruppen jeweils nach einer Frage- und Optimierungsrunde gemeinsam wiederholt Begegnungen mit Menschen oder Hunden. Dabei filmen wir die Begegnungen und analysieren die Abläufe, um Reaktionen und Techniken zu verbessern.

Ausführliche Beschreibung

Wenn der eigene Hund aggressives Verhalten gegenüber anderen Lebewesen zeigt, steht der Mensch schnell unter sozialem Druck. Vielleicht geht es Dir genauso. Sind andere Menschen oder Hunde für Euch zu Hürden geworden, die Du gerne umgehst? Machen Euch die Spaziergänge wenig Spaß? Oder empfängst Du weniger Gäste als bisher? Bist Du Deinem Hund gegenüber misstrauisch und verunsichert. Eure an sich entspannte Beziehung steht täglich vor einer Prüfung? Das sind Probleme, die so akut sind, dass in der Regel schnelle Hilfe benötigt wird. Schnelle Hilfe bedeutet jedoch meistens, den Hund in seinem Verhalten zu hemmen. Damit bekämpfen wir jedoch Symptome statt Ursachen.

Im Kurs „Aggressionsabbau durch Harmonie und Verständigung“ beschreiten wir gemeinsam einen anderen Weg. Du erlernst Fertigkeiten, die Euch noch lange nachdem das akute Problem aus der Welt geschaffen ist, beziehungsvertiefend behilflich sein werden.

Einheit 1: vier Übungen für mehr Harmonie und bessere Verständigung

Vertrauen und Harmonie, da wollen wir hin.
Auch in bisher schwierigen Begegnungen.
Die erste Einheit bringt Dich durch vier Übungen dem natürlichen Umgang mit Deinem Hund näher. Zunächst lernst Du, wie Du den Erregungslevel Deines Hundes jederzeit erhöhen und – was wichtiger ist - durch Stimmungsübertragung und Berührung senken kannst. Als nächstes stellst Du durch verbesserte Körpersprache eine neue Harmonie und Synchronität in der Zweisamkeit mit Deinem Hund her. Wir erarbeiten uns ein mächtiges Werkzeug: verständliche Körpersprache. Dieses Gefühl nutzt Du später beim Führen an der Leine, um Tempo und Richtung zu variieren. Danach üben wir die körpersprachliche Abgrenzung eines Raumes ein und etablieren ein Abbruchkommando. Dabei optimieren wir weiter Deine Fertigkeiten und Dein Timing bei der natürlichen Kommunikation mit Deinem Hund. Und beenden den Tag, indem wir die Hunde mittels Hände und zum Schluss mittels Leine führen.

Die erste Einheit steht auch im Zeichen der fünf Führungs-Ls: locker, langsam, leise, langmutig und lukulent (einleuchtend). Jenseits der üblichen Aufregung findest Du zu einer gelassenen Kommunikation mit Deinem Hund. Vertrauensvoll, intuitiv verständlich, natürlich. Die erlernten Techniken nutzt Du in der zweiten Einheit, um das Aggressionsverhalten Deines Hundes in Begegnungen zu ändern. Sie bauen Sicherheit auf, erzeugen Respekt und fördern  die Orientierung Deines Hundes an Dir.

Vor der Einheit 2 übst Du die gelernten Techniken mindestens eine Woche lang selbständig ein. In dieser Zeit stehe ich Dir für etwaige Rückfragen zur Verfügung. Wir richten dafür ein Whatsapp-Forum ein, so dass alle von Rückfragen und Tipps profitieren können.

Einheit 2: vom Charakterprofil über Diagnose zu Techniken und Begegnungsübungen

Warum macht er das überhaupt?
Das klären wir in der zweiten Kurseinheit.
In der zweiten Einheit stellen wir zunächst ein Charakter- und Bedürfnisprofil Deines Hundes auf. Das verändert Deine Sichtweise auf ihn und sein Problem. Eine anschließende möglichst genaue Diagnose als Ursache für sein Verhalten hilft Dir, individuell angepasst zu trainieren und zu reagieren. Je nach Diagnose und Charaktertyp Deines Hundes erlernst Du Techniken, um ihn besser zu kontrollieren und zu führen. Diese üben wir ein.

Durch meinen Beistand und die erlernten Techniken erhältst Du ein sichereres Gefühl bei Begegnungen mit Deinem Hund. Die Einheit schließen wir mit ersten direkten Konfrontationen ab, bei denen Du Dummyhunden und/oder anderen Teilnehmern begegnest und das Erlernte, beobachtet und analysiert, erstmalig in der Begegnungspraxis einüben kannst.

Die Gruppengröße für diese beiden Einheiten beträgt 3-4 Personen.

Einheiten 3 und 4: zwei Begegnungssonntage

Am ersten Tag klären wir anfangs Rückfragen und beseitigen Unsicherheiten bei den erlernten Techniken. Vor den Begegnungen testen wir, wie gut die Techniken von Mensch und Hund verinnerlicht wurden und besprechen, inwieweit sich das neue Verhalten aus Einheit 1 bereits im Alltag ausgewirkt hat.

An beiden Tagen begegnen die Teilnehmer einander unter Beobachtung und Anleitung immer wieder. Die Begegnungen werden aufgenommen und am Ende des ersten Tages analysiert, um das Verhalten zu optimieren. Bei den Begegnungstagen wird mir bei entsprechender Teilnehmeranzahl ein Kollege oder eine Kollegin zur Seite stehen, um Euch dabei noch intensiver zu betreuen.

Regelmäßige Teilnahmen an den Begegnungstagen

Als Absolvent des Kurses bist Du berechtigt uneingeschränkt an allen monatlich stattfindenden Begegnungstagen zu geringen Teilnahmekosten von 20,- Euro, jedoch weiterhin unter fachlicher Anleitung teilzunehmen, um die erworbene Technik und Euer Zusammenspiel weiter zu optimieren und das Verhalten Deines Hundes zu stabilisieren.

Neu: Rambogruppe

Ab Februar/März biete ich ergänzend zu dem Kurs regelmäßige Treffen der Hunde im freien aber umzäunten Auslauf, damit diese ihre innerartliche Sozialkompetenz steigern und Frust durch zu wenig Kontakt mit Artgenossen abbauen können. Und andererseits können ihre Menschen dabei das Auge schulen, lernen die Hundesprache besser zu interpretieren, sinnvoll einzugreifen und - in der Regel - ihren Hunden mehr zu vertrauen.

Wann
Die Einheiten 1 und 2 sind ab sofort buchbar  (in Ausnahmefall ist eine solche Einheit auch individuell buchbar). Die Erste Gruppe startet am Samstag 04.02.2017. Die Begegnungstage finden kurzfristig mit den Teilnehmern abgestimmt im Februar und März statt.

Wo
Stuttgarter Süden, jeweils 10:30 bis 14:30 Uhr.

Kosten
A1. Alle vier Kurseinheiten: 240,- Euro
A2. Einzelbuchung nur Einheit 1: 80,- Euro
A3. Einzelbuchung Begegnungstag: 80,- Euro

Voraussetzung (nur für Neukunden)
Für mir unbekannte Hunde ist vor einer Kursteilnahme an A1 oder A3 ein Beziehungs- und Verhaltenstest bei mir zu absolvieren, wodurch das Team eingeschätzt werden kann. Bei A2 ist das nicht zwingend notwendig.

Fragen zum Kurs und Anmeldungen

... sendest Du bitte an hilfe@trainer-schwierige-hunde.de oder Du rufst direkt unter 0711 615 1638 / 01 777 333 546 an.

Dienstag, 14. Juni 2016

Die herausragende Rolle von Berührungen

Allein für uns Menschen ist dieser Beitrag aufschlussreich. Wenn Prof. Dr. Müller-Oerlinghausen recht hat, dass bei Berührungen die Empfindungen der Haut abgespeichert werden, dann können negative Erfahrungen sicherlich durch wiederholte positive Empfindungen überschrieben werden.



Die von ihm genannten Effekte der Stressreduktion und des Aufbaus positiver Stimmung sind beim Menschen wie beim Hund derselben hormonellen Prozessen unterworfen: das Stresshormon Cortisol wird abgebaut und das Bindungshormon Oxytocin wird ausgeschüttet. Das hat entsprechende Auswirkungen auf die Therapiemöglichkeiten verhaltensauffälliger Hunde:

  • Ängstliche Hunde machen die Erfahrung, dass Berührungen und Nähe zu Menschen aber auch anderen Hunden angenehm sein können und gut tun. Ob man sich bei einem Hund des sogenannten Floodings bedient oder den Hund behutsam Stück für Stück in die Welt der Berührungen und des Körperkontakts einführt, hängt von dem Angstzustand des Hundes ab, den Fähigkeiten eines Trainers und (leider auch) seiner ideologischer Grundhaltung.

    Flooding ist eine sehr effiziente Möglichkeit, Ängste und Blockaden zu lösen. Beim Flooding wird ein Hund einem gefürchteten Reiz bewusst ausgesetzt. Da dies mit einer hohen Belastung des Hundes einhergeht, bedarf es besonderen Einfühlungsvermögens, damit eine solche Therapie positive und nicht negative Effekte hervorbringt und gehört in erfahrene Hände. Hundehaltern ist davon abzuraten.

    Das Festhalten und Fixieren eines Hundes mit den eigenen Händen ist eine besondere Art des Floodings. Dadurch kann in speziellen Fällen ein Effekt tagelangen Trainings zwecks Vertrauengewinnung durch eine einzige Einheit  erreicht werden. Ich habe selbst solche kleinen Wunder schon erlebt: ein Hund, der niemanden an sich heran liess und geradezu panisch auf Annäherungen reagierte, war nach 30 Minuten so vertrauensvoll, dass er danach von sich aus mit gesenkten Kopf, mit Respekt also aber ohne Angst, auf mich zu kam und bei anschließender vorsichtiger Berührung meinerseits sich auf den Rücken legte und überall streicheln liess. Von entscheidender Bedeutung dabei war, dass ich ihn zuvor so lange festgehalten habe bis er sich völlig entspannte und jegliche Gegenwehr aufgab.

    Dennoch ist Flooding keinswegs immer die beste Wahl.

  • Auch bei angstmotivierten Aggressionen oder solcher aufgrund von Sozialisierungsdefiziten, wie sie bei Auslandshunden häufiger anzutreffen sind, wird die gespeicherte Information durch wiederholt positive Erfahrungen mit Berührungen und Körperkontakten neu gespeichert und damit umgeschrieben.

  • Berührungen zur richtigen Zeit und mit der richtigen Intensität dienen der Kommunikation. Das gilt sowohl für angenehme, bestätigende, positiv verstärkende Berührungen, für neutrale korrigierende als auch für unangenehme, aversiv abschwächende. Dabei sind angenehme Berührungen mehr bestätigende soziale Kommunikation als echte positive Verstärkung d.h. der Hund tut es nicht häufiger, weil er kurz gestreichelt wird, sondern weil er versteht, dass seine Verhaltensweise gewünscht und willkommen ist. Und unangenehme abschwächende Berührungen sind bei guter Leitung entweder gar nicht notwendig oder können sehr schnell in ihrer Intensität abgebaut und durch neutralere Kommunikation ersetzt werden.

Übrigens: Wie die schwedische Tierärztin Theresa Rehn 2013 in einer Studie feststellte ist es nicht ratsam, wenn Sie Ihren Hund beim zurückkommen erst einmal vollkommen ignorieren. Solche extremen Verhaltensweisen sind selten beim Umgang mit Hunden sinnvoll. Machen wir uns doch immer wieder klar, dass wir es mit einem besonders sozialen, aufmerksamen und empfindsamen Wesen zu tun haben. Beim Ignorieren nach der Rückkehr wird das oben genannte Stresshormon Cortisol nicht abgebaut. Durch eine verbale Begrüßung sinkt dessen Spiegel immerhin. Oxytocin aber, dessen Spiegel bei einer Trennung wiederum sinkt, bleibt auch bei einer verbalen Begrüßung weiterhin niedrig. Eine ruhige Zuwendung hingegen mit ruhigem, langsamen kurzen Streicheln ist nicht nur sozialer sondern lässt nun auch den Oxytocinspiegel auf den normalen Stand schneller steigen.

Womit wir wieder bei der besonderen Bedeutung von Berührungen wären.

Samstag, 21. Mai 2016

Arbeitserlaubnis nach §11 TierSchG

Ich verfüge über die ordnungsbehördliche Erlaubnis gewerbsmäßig Hunde Dritter auszubilden oder die Ausbildung von Hunden durch den Tierhalter anzuleiten gemäß §11 Abs. 1 Nr.8f TierSchG mit dem Schwerpunkt therapeutische Arbeit.

Falls Sie, liebe(r) Hundefreund(in), bislang einen besonderen Wert auf diese Erlaubnis bei einem Trainer gelegt haben und es sogar zum Auswahlkriterium erhoben haben, können Sie sich gerne unter dem folgenden Link darüber informieren, weshalb eine solche Erlaubnis keineswegs ein Qualitätsmerkmal für einen Hundetrainer oder eine Hundeschule sein sollte.