Letzte Woche war ich bei einer VK (Vorkontrolle). Bei einer Vorkontrolle soll festgestellt werden, ob zukünftige Hundebesitzer dafür geeignet und sich den kommenden Aufgaben und der Verantwortung bewusst sind. Dafür habe ich inklusive Anfahrt ca. 2 Stunden investiert. Ehrenamtlich, versteht sich. Ich beschreibe nun, was ich danach erlebt habe.
Es war eine nette junge Familie, bei der sich ein Hund wahrscheinlich sehr wohl fühlen würde. Ca. eine Stunde nach meiner Rückkehr von der betroffenen Familie erhielt ich einen Anruf von der Vermittlerin, die sehr enttäuscht klang. Die Familie hätte soeben angerufen und sie darüber informiert, dass ein bereits ins Auge gefasster Welpe nun wider Erwarten aufgrund einer Absage der bisherigen Interessenten doch noch zu haben wäre.
Ein großes Herz für Tiere, ein kleines für Menschen
Natürlich ist die Enttäuschung der Vermittlerin verständlich. Nicht nur, dass sie mich zu der Familie praktisch umsonst geschickt hatte. Sie selbst investiert Ihre Freizeit und auch finanzielle Mittel, um armen, meist kranken und beschädigten Hundeseelen zu helfen. Das ist eine Herzensangelegenheit. Da ist man entsprechend emotional involviert. Auf die Frage der Familie, ob man die VK nun irgendwie „anrechnen“ könnte, so dass eine weitere nicht mehr stattfinden müsste, reagierte sie verständnislos und empört. Das fehlte ja noch! „Nein, natürlich kann man das nicht“, war ihre Antwort.![]() |
Ich bitte darum! |
Anfangen kann ich mit meiner eigenen Erfahrung in dem
Tierheim, aus dem mein Hund Sharik kommt. Man hat mir anfänglich eine Leine in
die Hand gedrückt, wohlwissend, dass der damals ein Jahr junge Hund aufgrund
der früheren Misshandlungen so verängstigt war, dass er sich platt auf den
Boden drückte und auf keinen Fall mit einem Fremden bewegen wollte. Es war
meine Hartnäckigkeit, mein Engagement und mein Knowhow (damals noch lange nicht
so umfassend wie heute), die letztendlich dazu führten, dass Sharik heute mein
treuer Begleiter ist und allen Fremden gegenüber freundlich und aufgeschlossen.
Ich bin zwei Wochen lang täglich im Tierheim bei ihm gewesen. Weder hat mich
die dort arbeitende Trainerin in irgendeiner Weise unterstützt noch hat mit mir
das Personal während der Zeit ein hilfreiches Gespräch gesucht. Und so wie mir
ergeht es immer wieder anderen Interessenten in den deutschen Tierheimen.
Seien Sie hilfsbereit
Was nun die oben erwähnte Familie angeht: Wo bleibt da
unsere Hilfsbereitschaft? Und wie gehen wir denn bitte mit der Ressource Zeit
um? Selbstverständlich braucht bei dieser Familie nicht noch eine weitere VK
statt zu finden. Das wäre eine Zeitverschwendung sowohl für die Familie als
auch für den zweiten Prüfer. Bei allem Verständnis für die Enttäuschung der
Vermittlerin sollten wir uns immer wieder klar machen, dass wir nicht nur den
Tieren helfen wollen, sondern auch den Menschen. Und manchmal helfen wir sogar
den Tieren am besten, indem wir den Menschen helfen.
Für mich ist es jedenfalls absolut verständlich, dass sich
eine Familie den Hund solange sorgfältig aussuchen und dabei umentscheiden darf,
solange sie sich für einen bestimmten noch nicht endgültig entschieden hat. Es
wird schließlich ihr Hund für hoffentlich mehr als ein Jahrzehnt sein. Manchmal
läuft es eben nicht nach unseren Wünschen.
Es liegt dann aber an uns zu zeigen, dass nicht nur die Spezies Hund eine ganz besondere ist. Sondern dass es eine noch großartigere gibt, die nicht nachtragend sondern verständnisvoll, überaus freundlich, schon mal uneigennützig und gerne hilfsbereit ist: die Spezies Mensch. Vergessen Sie daher bei der wertvollen Arbeit, die sie leisten, und der großen Leidenschaft für die Hunde die (Liebe zu Ihren) Mitmenschen nicht.
Auf viele erfolgreiche Vermittlungen.
Ihr Peter Stanberg
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Es liegt dann aber an uns zu zeigen, dass nicht nur die Spezies Hund eine ganz besondere ist. Sondern dass es eine noch großartigere gibt, die nicht nachtragend sondern verständnisvoll, überaus freundlich, schon mal uneigennützig und gerne hilfsbereit ist: die Spezies Mensch. Vergessen Sie daher bei der wertvollen Arbeit, die sie leisten, und der großen Leidenschaft für die Hunde die (Liebe zu Ihren) Mitmenschen nicht.
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