Wenn ich Menschen mit Hund begegne, spreche ich mit ihnen nur noch, wenn ich
die Bereitschaft spüre, dass diese aufgeschlossen sind. Vorgestern saß ich auf
der Wiese mit meinem Hund Sharik. Wir erholten uns gerade vom Longieren. Das
Wetter war herrlich.
Plötzlich wird Sharik wachsam. Ein Zeichen, dass ein Hund in der Nähe ist. Ja. Eine ältere Dame steht ca. 50 Meter weiter auf dem Pfad und redet auf ihren kleinen Hund ein. Ich möchte nicht, dass Sharik gleich hinläuft und stört, was er auf jeden Fall machen würde, wenn ich es ihm nicht explizit verbiete. Wir schauen also beide zu. Es dauert ne Weile. Die Dame ist immer noch gebeugt und redet auf den Hund ein. Ich bin unschlüssig. Geht dich nichts an, sage ich mir. Schließlich stehe ich doch auf und nehme Sharik mit. Wir schauen uns das mal aus kleinerer Entfernung genauer an. 5 Meter entfernt bleiben wir stehen.
"Er will einfach nicht Sitz machen" sagt die Dame zu mir und schaut
mich dabei an. Ok, sie ist aufgeschlossen. Vor uns steht ein Westie. Sharik
läuft hin und wird von dem Westie sofort angeknurrt. "Jetzt hat er mich
auch noch angeknurrt" sagt die Dame. "Das darf ich ihm nicht
durchgehen lassen." Sie beugt sich sofort wieder über den Hund "Sitz.
Sitz. Jetzt sitzt." sagt sie innerhalb von ca. 5 Sekunden.
„Halbwissen“, denke ich. Deshalb „doktert" sie an dem süßen Westie seit ein paar Minuten rum.
"Er hat nicht Sie angeknurrt sondern meinen Hund." sage ich freundlich. "Darf ich Ihnen einen Tipp geben" frage ich. Sie schaut mich mit einem "ja-bitte" Blick an. "Ihr Hund ist gerade total gestresst. Er hat sich soeben geschüttelt. Vorhin hat er gegähnt. Geben Sie ihm einfach mal einige Sekunden Pause". Die Dame ist super, "Ja da haben Sie Recht" sie geht voll darauf ein und richtet sich endlich auf. Keine 15 Sekunden später legt sich der Westie entspannt aufs Grass. "Jetzt liegt er da" sagt sie mit erstaunter Stimme. "Ja, er hat gerade etwas Ruhe gebraucht" sage ich erklärend.
Plötzlich wird Sharik wachsam. Ein Zeichen, dass ein Hund in der Nähe ist. Ja. Eine ältere Dame steht ca. 50 Meter weiter auf dem Pfad und redet auf ihren kleinen Hund ein. Ich möchte nicht, dass Sharik gleich hinläuft und stört, was er auf jeden Fall machen würde, wenn ich es ihm nicht explizit verbiete. Wir schauen also beide zu. Es dauert ne Weile. Die Dame ist immer noch gebeugt und redet auf den Hund ein. Ich bin unschlüssig. Geht dich nichts an, sage ich mir. Schließlich stehe ich doch auf und nehme Sharik mit. Wir schauen uns das mal aus kleinerer Entfernung genauer an. 5 Meter entfernt bleiben wir stehen.

„Halbwissen“, denke ich. Deshalb „doktert" sie an dem süßen Westie seit ein paar Minuten rum.
"Er hat nicht Sie angeknurrt sondern meinen Hund." sage ich freundlich. "Darf ich Ihnen einen Tipp geben" frage ich. Sie schaut mich mit einem "ja-bitte" Blick an. "Ihr Hund ist gerade total gestresst. Er hat sich soeben geschüttelt. Vorhin hat er gegähnt. Geben Sie ihm einfach mal einige Sekunden Pause". Die Dame ist super, "Ja da haben Sie Recht" sie geht voll darauf ein und richtet sich endlich auf. Keine 15 Sekunden später legt sich der Westie entspannt aufs Grass. "Jetzt liegt er da" sagt sie mit erstaunter Stimme. "Ja, er hat gerade etwas Ruhe gebraucht" sage ich erklärend.
Sie setzt sich in Bewegung, der Westie steht auf. "Jetzt kann ich es ja
noch einmal versuchen" sagt sie und bevor ich reagieren kann steht sie
wieder voll über den Hund gebeugt "Siiiitz". Westie guckt.
"Siiiiitz". "Er will immer noch nicht" sagt sie halb
verwundert halb fragend. "Sie nehmen ihm den Raum zum Sitzen. Ich meine
damit, Sie stehen zu sehr über ihn gebeugt und bitten ihn auch etwas zu nett.
Beides zusammen macht es für ihn echt schwierig. Darf ich vielleicht mal?"
Sie schaut mich erneut mit einem "ja-bitte"-Blick an.
Ich hocke mich einen Meter neben den Hund und schaue in die Ferne. "Wie heißt er denn?". "Johnny". Johnny ist bereits neugierig und schnüffelt an meinem Knie. Dann geht er an mir vorbei. Sehr gut. Ich gehe in einem kleinen Kreis um ihn rum, schaue ihn nett an. Das kleine Köpfchen guckt zu mir hoch. Ich bleibe gerade, gehe ein wenig mit dem Oberkörper nach hinten und sage freundlich aber bestimmt "Johnny, Sitz". Johnny sitzt wie eine Eins. "Priiima" sage ich und lächle ihn an, und danach "Okay", wobei ich mich seitlich wegdrehe und mit meiner Hand den Weg vorzeige. Johnny setzt sich wieder in Bewegung. "Das können Sie nun auch. Bleiben Sie einfach gerade, sagen Sie seinen Namen und dann das Kommando, aber nur einmal, freundlich aber nicht bittend sondern bestimmend." Ja ja ja, es hat dann auch bei ihr geklappt. Der Westie setzte sich hin, stand dann aber gleich wieder auf. „Ich bin froh, dass er auch bei Ihnen nicht lange sitzen geblieben ist“ sagt sie plötzlich zu mir. „O man“ denke ich. Ich überlege nur einen Sekundenbruchteil. Nein, ich kläre die Dame jetzt nicht auf, davon hat keiner was, sondern belasse sie doch lieber in dieser positiven Stimmung.
Ich hocke mich einen Meter neben den Hund und schaue in die Ferne. "Wie heißt er denn?". "Johnny". Johnny ist bereits neugierig und schnüffelt an meinem Knie. Dann geht er an mir vorbei. Sehr gut. Ich gehe in einem kleinen Kreis um ihn rum, schaue ihn nett an. Das kleine Köpfchen guckt zu mir hoch. Ich bleibe gerade, gehe ein wenig mit dem Oberkörper nach hinten und sage freundlich aber bestimmt "Johnny, Sitz". Johnny sitzt wie eine Eins. "Priiima" sage ich und lächle ihn an, und danach "Okay", wobei ich mich seitlich wegdrehe und mit meiner Hand den Weg vorzeige. Johnny setzt sich wieder in Bewegung. "Das können Sie nun auch. Bleiben Sie einfach gerade, sagen Sie seinen Namen und dann das Kommando, aber nur einmal, freundlich aber nicht bittend sondern bestimmend." Ja ja ja, es hat dann auch bei ihr geklappt. Der Westie setzte sich hin, stand dann aber gleich wieder auf. „Ich bin froh, dass er auch bei Ihnen nicht lange sitzen geblieben ist“ sagt sie plötzlich zu mir. „O man“ denke ich. Ich überlege nur einen Sekundenbruchteil. Nein, ich kläre die Dame jetzt nicht auf, davon hat keiner was, sondern belasse sie doch lieber in dieser positiven Stimmung.
Wir unterhielten uns dann noch 10 Minuten über ihren Hund und auch über meinen. Es war gar nicht ihr Hund, sondern von einer Nachbarin. Man konnte aber sehen, wie viel Freude ihr der Westie bereitete und dass sie sich sehr gerne mit ihm beschäftigte. Das sagte ich ihr auch. Ich spürte, wie sie sich darüber freute, dass ich das bemerkt habe.
"Schönen Sonntag noch" sagt sie am Ende. "Sind Sie öfter hier?". Ich nicke. "Dann sehe ich Sie sicherlich wieder. Würde mich freuen." "Schönen Sonntag" entgegne ich mit einem letzten Lächeln zum Abschied.
Es gibt einfach Begegnungen, die ein richtig angenehmes Gefühl hinterlassen. Manchmal zumindest.
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